Nicolas Stemann

Nicolas Stemann, geboren und aufgewachsen Hamburg, machte zunächst vor allem Musik. Er studierte erst Philosophie und schliesslich Regie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und am Institut für Theater, Musiktheater und Film in Hamburg. Seit den Anfängen mit seiner freien Gruppe und seiner Kollaboration mit der Tanzcompagnie El Colegio del Cuerpo in Cartagena/Kolumbien hat Stemann vom Hamburger Schauspielhaus über das Schauspiel Köln, die Münchner Kammerspiele, das Hamburger Thalia Theater bis zum Wiener Burgtheater an allen wichtigen Theatern im deutschsprachigen Raum gearbeitet und wurde immer wieder zu internationalen Festivals eingeladen.

Mit der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek verbindet ihn eine exklusive Arbeitsbeziehung. Stemanns Antrieb ist bis heute, die widersprüchlichen, nicht zu versöhnenden und doch gleichzeitig stattfindenden Bewegungen und Strömungen der Gegenwart miteinander in Kontakt zu bringen. Diejenigen, die sich im wirklichen Leben tunlichst aus dem Weg gehen, treffen bei Stemann aufeinander. Auch seine Mittel sind verschiedenartig, neben der Musik öffnet er das Theater immer wieder anderen Künsten. Von 2019 bis 2024 war er zusammen mit Benjamin von Blomberg Intendant des Schauspielhaus Zürich. Ausflüge ins Musiktheater unternimmt er immer wieder gerne. Neben seinen Arbeiten mit Philippe Manoury („Kein Licht“, 2017, „Lab.Oratorium“ 2019) sind Stücke wie  „La Perichole“ an der Komischen Oper Berlin sowie  „Rein Gold“ an der Staatsoper Berlin zu nennen - ein Projekt zwischen Oper, Schauspiel und Happening, in dem zusammen mit der Staatskapelle Berlin die Musik von Wagner mit Texten von Elfriede Jelinek kurzgeschlossen wurde. Ab 2027 übernimmt Stemann die Intendanz am Schauspielhaus Bochum.