Andreas Gilger
Vita
Der Cembalist Andreas Gilger studierte an der Folkwang Universität der Künste in Essen bei Christian Rieger, Wolfgang Kostujak und Roland Maria Stangier. Weitere wichtige Impulse erhielt er von Andreas Staier und Christine Schornsheim. Als Cembalist und Organist ist Andreas Gilger auf CD-Aufnahmen und Konzertbühnen auf der ganzen Welt mit Kolleg*innen wie Alfredo Bernardini, Dorothee Mields, Erik Bosgraaf, Giuliano Carmignola, Sergey Malov, Reinhard Goebel, Trevor Pinnock, Sir Roger Norrington, Concerto Köln, Das Neue Orchester, Boulevard Baroque, Capella Augustina, Holland Baroque, und der Compagnia di Punto zu hören.
Dabei trat er unter anderem bei Festivals wie dem Bachfest Leipzig, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Tagen Alter Musik in Herne, den Barocktagen Melk, den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, dem zamus early music festival, dem Felicja Blumental Festival in Tel Aviv, dem Shanghai International Arts Festival und dem Festival Musika Música in Bilbao auf.
2022 erschien seine erste Solo-CD, “Dessiner les passions”, bei GENUIN. “Dessiner les passions” wurde für die International Classical Music Awards 2023 nominiert.
Mit Thomas Wormitt (Traversflöte) und Adrian Cygan (Barockcello) gründete er 2013 das Cicerone Ensemble, das 2015 mit dem Förderpreis der Köhler Osbahr Stiftung sowie einem Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs ausgezeichnet wurde. Ihre erste CD, betitelt „Grand Tour“, erschien 2019 bei GENUIN. Von 2016-2021 war Andreas Gilger Lektor für Cembalo, Generalbass und Korrepetition am Mozarteum Salzburg.
Der Respekt gegenüber historischen Quellen ist Andreas Gilger ein wichtiges Anliegen. In dem Bestreben, barocke Musik so gut wie möglich zu verstehen und ihre Affekte maximal spürbar zu machen, hat für ihn die Anwendung historischer Spieltechniken, Stimmungen, Tempi und dergleichen mehr hohe Priorität. Darüber hinaus versteht Andreas Gilger die rhetorischen Prinzipien von Barockmusik nicht als lediglich theoretisches Konstrukt, das keine Auswirkungen auf die Ausführung hat. Im Gegenteil sind für ihn die praktischen Anweisungen historischer Traktate zu den Themen Deklamation, öffentlichem Reden und Schauspiel oft vernachlässigte aber machtvolle Zutaten einer emotional ergreifenden Aufführung, und für das Verständnis von Barockmusik als Klangrede zwingend notwendig.
So ist Andreas Gilger als Mitglied des Dutch Historical Acting Collective aktiv, das sich die wissenschaftliche und praktische Erschließung historischer Quellen rund um die Themen Rhetorik und Schauspiel zum Ziel gesetzt hat. Außerdem ist er professionell ausgebildeter Sprecher. 2022 erschien sein Artikel „Tempo in Declamation According to Gustav Anton Freiherr von Seckendorff“ im französischen Fachjournal „European Drama and Performance Studies“. Mit seinem Vortrag „Actio, Actio, Actio!“ über historische Rhetorik und ihre Verbindung zu historischer Musik war er 2023 und 2024 zu Gast an der HfM Detmold.
Andreas Gilger war zuletzt in Händels „Orlando“ (2024-25) und „Giulio Cesare“ (2025-26) Cembalist an der Oper Köln. In der Spielzeit 2025-26 ist er Cembalist und Organist in Händels „Saul“.
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November 2025
Premiere